Ein kleines Kinect Review

Dieses Thema im Forum "Xbox 360 Spiele Talk" wurde erstellt von Frank3000, 10. November 2010.

  1. Frank3000

    Frank3000 <font color="#008400">Wii Moderator</font>

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    Kinect Review

    So, ich habe es ausgiebig getestet und bin sehr überrascht wie gut die neue Bewegungssteuerung von Microsoft funktioniert. Da man so extrem unterschiedliche Bewertungen von Spielemagazinen im Internet lesen kann musste ich mir unbedingt selbst ein Bild von der Hardware machen und es hat sich gelohnt. Gleichzeitig melde ich mich mit diesem kleinen Bericht zurück unter den Lebenden :)

    Erstmal zum Packungsinhalt des 150,- Euro teuren Kinect Hardware. In der Verpackung enthalten ist die Kinect Hardware mit den integrierten 3 Kameras selbst, das Spiel Kinect Adventures zu dem ich später noch komme, ein Netzteil und ein kurzes USB Verlängerungskabel.

    Das Netzteil wird nur benötigt wenn man noch nicht die Xbox 360 Slim sein eigen nennt. Denn diese hat einen speziellen Anschluss für Kinect, über den die Hardware auch mit Strom versorgt wird.

    An dem älteren Xbox 360 Model muss Kinect unbedingt an den hinteren USB Anschluss der Konsole angeschlossen werden, vorne geht es nicht, und das Netzteil muss zusätzlich an eine Steckdose. Wer nun die W-Lan Zusatzhardware für die Xbox 360 an seiner Konsole angeschlossen hat, der benötigt das bereits erwähnte kurze USB Verlängerungskabel um den W-Lan Empfänger an einen der vorderen USB Anschlüsse anstöpseln zu können.

    Jetzt können wir die Hardware aufstellen und unser Zimmer vorbereiten. Das Kinect Gerät kann in einer Höhe zwischen 0,60m und 2.00m aufgestellt werden. Idealerweise mittig über oder unter dem Fernseher. Dabei muss man darauf achten dass das Gerät ziemlich an der Kante des Fernsehschranks steht, damit das Gerät auch bis auf den Boden sehen kann und später auch unsere Füße im Bild hat. Ihr wisst schon was ich meine.

    Ist das geschafft muss nun auch noch Platz gemacht werden vor dem Fernseher. Microsoft gibt eine ideale Entfernung zischen 1,80 und 2,40m zu den Kameralinsen an. Um es gleich zu sagen das benötigt man auch. Und spielen zu zweit nebeneinander ist unter einer Entfernung von 2,40m nicht möglich. Ihr müsst Euch ein Dreieck vorstellen dass von einer Kamera ausgeht, steht man zu dicht dran ist das Dreieck und damit der Spielbereich einfach noch zu klein um nebeneinander spielen zu können.
    Ist alles vorbereitet und damit die Voraussetzungen zur Nutzung von Kinect geschaffen, dann können wir endlich die Konsole anmachen und die Software von der beiliegenden Spieledisk installieren. Darauf folgt noch eine Ersteinrichtung des Systems bis wir endlich los legen können.

    Kommen wir nach dem enormen Platzbedarf zu den guten Neuigkeiten. Entgegen den Berichten und der beiliegenden Beschreibung ist die Ausleuchtung des Raumes eigentlich zu vernachlässigen. Denn selbst in einem fast komplett abgedunkelten Raum funktioniert das System dank des eingebauten Infrarot-Tiefensensor mit Rasterabfrage super, bis auf die Gesichtserkennung. Diese benötigt natürlich ausreichend Licht und funktioniert dann super.

    Was bedeutet Gesichtserkennung? Wenn man sich einmal auf dem System registriert hat, dann erkennt Kinect einen sobald man vor die Kameralinse tritt und begrüßt den Spieler mit seinem Gamertag. Das funktioniert wirklich sehr gut.

    Ist Kinect angeschlossen, wird im normalen Dashboard unten rechts ein Videobild der Kamera angezeigt. Mit einem Winken meldet man sich bei der Kamera an, diese wechselt dann in den Kinect-Hub über. Ab hier kann man dann auch das Pad getrost weglegen. Bewegt man seinen Arm, dann bewegt auch die Gestalt aus dem Videofenster den Arm. Sieht vielleicht ein wenig blöd aus, wenn man mit ausgestrecktem Arm vor der Konsole steht um ein Programm zu starten, funktioniert aber bei halbwegs guten Lichtverhältnissen schon tadellos. Dank eines kleinen Motors kann sich der Kinect-Sensor selbst höhenverstellen und den Neigungswinkel entweder verkleinern oder vergrößern. Nur nach links und rechts folgt einem die Kamera noch nicht. Also nicht versuchen den Neigungswinkel selbst zu verstellen in dem Ihr versucht den Standfuss von Kinect zu bewegen.

    Also jeder Vergleich mit Eye Toy oder den zweieinhalb bisherigen Kameraspielen mit Bewegungserkennung ist albern. Hier hat man es schon mit super durchdachter Technik zu tun. Es würde natürlich mehr gehen, so dass z.B. sogar die Bewegung einzelner Finger möglich wäre. Die Frage ist aber ob wir auch den Preis für eine solche Technik würden bezahlen wollen. So hält sich das ganze mit 150,- Euro absolut im Rahmen, da man ja nicht wie bei Move für jeden Spieler einen Zusatzkontroller benötigt.

    Auch kann man zur Zeit viele Artikel lesen in dem die verschiedenen Bewegungssteuerungen zum Teil sehr albern miteinander verglichen werden. Meiner Meinung nach kann man zwar Move und die Wii Steuerung miteinander vergleichen, aber auf keinen Fall mit dem Kinect System. Hier wird der ganze Körper gescannt. Jede Bewegung wird umgesetzt und nicht nur die Hand mit dem Controller. Wenn man sein rechtes Knie anwinkelt, dann setzt das System das auch um, genauso wie wenn man seinen Kopf in den Nacken legt. Das können die Systeme in denen man Kontroller in der Hand hält einfach nicht. Und auch die Art der Spiele wird sich dadurch vollkommen unterscheiden. Denn einen Shooter mit Kinect kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, einen Kickbox Titel dagegen schon. Dieser hat wiederum mit Move keinen Sinn, denn wie soll der Move Kontroller wissen dass ich gerade in Richtung Kamera trete, es sei den ich schnalle mir diesen an meine Füße?

    Kommen wir nun zu den Spielen.
    Hier trifft das selbe zu wie auch schon in meinem Bericht über die Move Steuerung. Es gibt Teams die haben den Dreh raus, da funktioniert die Bewegungserkennung schon fast erschreckend gut, und dann gibt es Entwickler die einfach nicht können oder wollen.

    Da ist leider Ubisofts Motion Sport das beste negativ Beispiel. So wie schon beim Racket Sports für die Move Kontroller wirkt auch dieses Spiel schnell zusammen geschustert. Manche Bewegungen funktionieren sehr gut und andere sind eine Katastrophe. Ich halte sehr viel von Ubisoft, aber was die sich bei den beiden Spielen gedacht haben ist mir ein Rätsel. Man hätte zu Ende programmieren sollen und es dann erst auf den Markt loslassen.

    Das mitgelieferte Kinect Adventures hat solche Ausfälle zu keiner Zeit. Alle Bewegungen werden sofort erkannt und sauber umgesetzt.

    Weitere empfehlenswerte Spiele, unabhängig vom Geschmack, sind diese:

    - Kinect Sports
    - Kinectimals
    - Dance Central
    - Kinect Joy Ride

    Ach ja, man muss bisher bei allen Kinect Spielen stehen, ansonsten funktioniert die Erkennung der Personen nicht richtig. Aber außer Joy Ride ist auch noch kein Spiel da bei dem sich eine sitzende Haltung anbieten würde. Ich denke das ist ja auch nicht das Ziel dieses Systems.

    Kinect Adventures ist eine Spielesammlung mit im Grunde nur 5 verschiedenen Spielen. Das ist aber nicht negativ gemeint, denn durch neue Strecken höhere Schwierigkeitsgrade und Herausforderungen ist das Spiel schon sehr umfangreich.

    Eins der 5 Spiele ist das inzwischen sicher allen bekannte Spiel in dem man in einem Gummiboot einen Fluss hinunter fährt. Das macht mehr Spaß und ist abwechslungsreicher als man aus den Videos ersehen kann. mit Bewegungen nach links und rechts steuert man das bunte Gefährt. Um z.B. geheime Abkürzungen zu finden oder „Knöpfe“ (die einzusammelnden Punkte) zu kassieren muss man regelmäßig in die Luft springen um mit dem Boot zu hüpfen.

    Im Modus Rallye-Ball muss man Ziele „abschießen“, indem man einen Ball auf sie schleudert. Sehr spaßig und schweißtreibend das ganze. Mit Armen und Beinen versucht man ähnlich wie ein Torwart die Bälle nicht durchzulassen und damit zurück zu schleudern.

    Im Reflex-Bergkamm geht es auf eine Draisine. Hier muss man Hindernissen ausweichen und über Hindernisse springen, die auf den Schienen aufgebaut sind. Man kann entweder nach links oder rechts ausweichen, springen oder sich bücken um die Hindernisse zu meistern. Um das Schienenfahrzeug zu beschleunigen kann man außerdem in die Luft springen. Hier geht es nämlich nicht nur um die Anzahl an aufgesammelten Knöpfen, sondern auch um Bestzeiten.

    Dann gibt es noch „20.000 Lecks“. Man ist unter Wasser in einer Art Glaskäfig eingesperrt, der immer mehr Lecks also Löcher und Risse bekommt. Mit Händen, Füßen und dem Kopf geht es dann darum möglichst schnell alle Löcher zu stopfen. Hört sich nicht so aufregend an, aber auch dieses Spiel macht vor allem mit mehreren viel Spaß. Vor allem wenn man dabei zugucken kann wie der nächste Spieler sich verrenkt und verdreht um an alle Löcher heran zu kommen.

    Dann gibt es noch Raumknall. Man schwebt im Weltall in der Schwerelosigkeit und muss Blasen zum platzen bringen. Wedelt man mit den Armen schwebt man höher und senkt man die Arme dann senkt man sich auch wieder ab.

    Das alles hört sich nicht so spektakulär an, bis man es selbst testet. Es braucht weder eine Anleitung, noch muss man irgendwelche Vorkenntnisse im Videospielebereich haben. Es kann einfach jeder sofort mitmachen. Vor allem Kinder werden eine helle Freude an dieser Art Spiele haben und endlich kann man auch auf der Xbox mal mit der ganzen Familie zusammen zocken und Spaß haben.

    Also meine Empfehlung hat das Ding und ich kann es jedem XBox 360 Besitzer der nicht nur Shooter und Rennspiele mag einfach nur empfehlen.

    So, das muss für den Anfang reichen, aber es wird mehr folgen.

    LG Frank3000
     
  2. RedInk

    RedInk Moderator

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    Vorrausgesetzt man hat platz von 2Meter vor dem Fernseher.
    Das würde bei mir schon mal nicht gehen.
    Mein Platz genügt noch nicht mal für TonyHawk Ride.
     
  3. raf-dat

    raf-dat Super-Moderator Moderator

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    Hallo Frank!

    Schön, dass du dich auch wieder mal meldest.
    Auch wenn ich keine Xbox habe... yarr
    Und neue Smilies gibts auch. braaains
     
  4. Umpah_Pah

    Umpah_Pah New Member

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    vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht.
    Ich persönlich finde, das dieses eine absolut geniale Geschichte ist, die Microsoft da hingelegt hat.
    Ich habe meinem Sohn (der lange scho davon immer wieder sprach) jetzt zu Weihnachten eine XBox 360S mit 250 GB Platte gekauft.
    Das Kinekt folgt dann etwas später....Die Spiele die ich erstmal besorgt habe sind eh nicht tauglich.
    Ich fand die WII von meinem Kurzen schon genial, was ich aber schon bei der XBox gesehen habe - genial.

    Danke nochmals
     
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